Sonntag, 20. November 2022

Ein weiterer Beitrag aus "Barbecue" von "Fickonius" zu Thanksgiving

 

Hallo ihr Lieben,


erinnert ihr euch noch? Am 6. August 22 stellte ich euch eine Geschichte zum
amerikani­schen Unabhängigkeitstag ein, einen Beitrag von Fickonius: „Schwesterchens Opfer“ aus dem Roman „Barbecue“. Da gibt es eine Fortsetzung, die an „Thanksgiving“ spielt. Ficko­nius hat mir versprochen, diese Geschichte rechtzeitig zu schicken. Tatsächlich hat er Wort gehalten, was bei Männern selten vorkommt, und ich habe sie heute bekommen. :)


Der traditionelle Truthahn musste den Platz für ein hochwertigeres Fleisch räumen. Wie das Fest in Zukunft gefeiert wird, erzählt diese Geschichte...


Danke "Fickonius", ich habe mich wirklich gefreut! :)


Und nun viel Spaß damit, meine Lieben! 

Eure Jessica

<3




Thanksgiving


Am folgenden Tag, nachdem der 1. Teil der Reportage gesendet wurde, rief Lucy Cameron im Sender an:


„Hallo Sue! Hier ist Lucy.“


„Hallo Lucy! Du musst mir jetzt helfen: Lucy Diaz?“


„Nein, Lucy Cameron, die Nachbarin von Eve.“


„Alles klar. Wir haben uns doch am 4. Juli am Stausee getroffen. Wie geht ’s denn, Lucy.“


„Alles okay. Du, ich habe deine Sendung gestern gesehen. Einfach toll! Richtig aufschluss­ reich und reizvoll. Bin schon auf die nächste Folge gespannt.“


„Danke! Es tut immer gut, wenn man hört, dass meine Reportagen gern gesehen werden.“


„Du hast da Sachen gezeigt, davon hatte ich bis heute keine Ahnung. Zum Beispiel das mit der Metzgerei. Ich war noch nie in einem Schlachthaus. Ich wusste nicht, dass das so einfach ist. Die Mädchen melden sich an, ziehen sich aus, duschen und lassen sich den Kopf abschlagen. Dabei lachen sie und machen Scherze. Frohgelaunt besteigen sie die Guillotine. Wie kommt es, dass sie sich beinahe darauf freuen, geschlachtet zu werden?“


„Das ist ein Thema in der nächsten Folge. Es liegt nach meiner Meinung an der Aufklä­ rung. Wer die Freigabe hat, wird geschlachtet. Es ist sinnlos, sich dagegen zu wehren. Was die meisten bewegt, ist das wie. Du hast es gesehen. Das geht manchmal ganz schön brutal zu. Die Kandidaten bei Moore sehen, dass das Köpfen dort absolut schmerz­ frei ist. Es wird ihnen schon vorher gezeigt, was nach dem Enthaupten alles geschieht. Sie werden ehrenvoll behandelt, bis sie im Laden auf der Theke liegen. Sie haben alle schon Menschenfleisch gegessen und wissen, dass junge Menschen besser schmecken als alte. Man fragt sie, ob sie lieber als Futter für Würmer enden wollen oder als liebevoll zubereite­ ter Braten. Das überzeugt.“


„Und das wirkt tatsächlich?“„Zugegeben, nicht bei allen. Besonders, wenn die Freigabeerklärung nicht die volle Zu­ stimmung des Kandidaten hat. Wenn zum Beispiel ein Mann seine Frau zum Schlachten freigibt, um die Prämie zu kassieren und um für die nächste frei zu sein. Da kann es schon mal vorkommen, dass die betrogene Ehefrau in Panik gerät. Ich habe mir sagen lassen, am schlimmsten sind die Männer. Sie heulen und wimmern und zerren an den Fesseln. Du kennst ja die starken Helden, wenn es ans Eingemachte geht.“


„Das kannst du mir glauben. Wir hatten am Feiertag spaßeshalber gefragt, ob wir nicht ei­ nen unserer Männer schlachten sollten. Du glaubst nicht, wie kleinlaut und handzahm die plötzlich wurden. Ob Bruce oder Patrick oder ein anderer, jeder hatte tausend Gründe, warum er nicht geschlachtet werden darf. Wir hätten ihnen ohnehin nichts getan. Lebend waren sie uns lieber.


Als Spießbraten nahmen wir das kleinere Mädchen. Es schrie natürlich auch und wehrte sich. Das lag vielleicht auch an unseren Jungs. Sie wussten Spiele, die der Kleinen gar nicht gefielen. Aber was soll ’s. Sie hatte die Freigabeerklärung und wurde eine Stunde später sowieso abgestochen. Das größere Mädchen konnten wir weiter verkaufen. Eine Gruppe hatte mehr Gäste, als geplant. Die fliegenden Händler waren schon weg. So hat­ ten wir noch einen satten Gewinn gemacht.“


„Ach ja, was ich dich schon immer fragen wollte: Wie geht es dir jetzt in Bezug auf Jessica, deiner Schwester?“


„Am Anfang hat sie mir schon gefehlt. Wenn ich an sie denke, denke ich auch, dass ich sie in mir trage. Wohin ich gehe oder was ich tue, sie ist bei mir. Wir sind auf ewig vereint.


Übrigens, warum ich dich anrufe. Hast du morgen Abend Zeit?“


„Ich habe nichts geplant. Was liegt an?“


„Eine kleine Party. Wir wollen für Thanksgiving schlachten. Bring auf alle Fälle Eve und deinen Verlobten mit. Hätte ich beinahe vergessen. Herzlichen Glückwunsch zur Verlo­ bung.“


„Danke! Das spricht sich anscheinend schnell rum.“


„Es ist schon Tagesgespräch in ganz Amerika. Ihr seid jetzt berühmt. Kommt ja nicht oft vor, dass zwei eigentlich lesbische Frauen miteinander einen Mann heiraten.“


„Irgend jemand muss einmal damit anfangen. Ich frage Eve und Jimmy. Soviel ich weiß, haben beide nichts vor. Ich denke, ich kann dir zu neunundneunzig Komma neun Prozent schon zusagen. Kann ich dich morgen anrufen?“


„Na klar. Und wenn ihr kommt, soll Jimmy seine Kamera mitnehmen. Bei unseren Parties gibt es immer viel zu filmen.“


„Ich richte es ihnen aus. Danke für die Einladung. Bis morgen, Lucy.“


* * *


Sue informierte Eve und Jimmy gleich über das Gespräch. Aber erst zuhause wurde über die Sache diskutiert.

„Ich weiß nicht,“ meinte Eve. „Hat Lucy gesagt, wen sie schlachten?“


„Nein, aber sie bestand darauf, dass du und Jimmy mitkommen.“


„Ich kann mich noch sehr genau daran erinnern, wie sie sagte, dass Mr. Cameron mich schon einmal für Thanksgiving schlachten wollte. Man kann schon mal einen Plan zurück­ stellen, wenn er undurchführbar ist. Aber wenn sich die Umstände ändern und die Wün­ sche doch erfüllt werden können.“


„Ich glaube nicht, dass sie dich auf der Speisekarte haben. Lucy hat damals auch gesagt, dass ihr Vater nach Prinzipien lebt. Ein Ja ist für ihn ein Ja und ein Nein ist ein Nein. Dann hat sie doch noch gesagt, dass sie als nächste dran wäre. Mein Gespür sagt mir, dass die­ ser Fall eher eintritt. Sie hat mich noch gefragt, ob das Enthaupten wirklich schmerzfrei wäre. Ich habe ihr gesagt, was mir Walter erzählt hat. Ich habe auch keine eigene prakti­ sche Erfahrung. Dann habe ich ihr noch gesagt, dass es auf jeden Fall besser ist, wenn man als leckeres Steak von seinen Lieben verzehrt wird, als wenn man als Futter für die Würmer endet. Das hat sie wieder beruhigt. Es gibt verschiedene Gründe, warum sie nicht darüber reden wollte. Ich denke, sie gibt bei der Party ihre Abschiedsvorstellung. Jimmy soll auf alle Fälle die Kamera mitnehmen.“


„Ich weiß nicht, so hundertprozentig überzeugt bin ich nicht.“


„Was ist schon hundertprozentig? Ein Restrisiko gibt es immer. Denk mal nach! Du stan­ dest schon mal auf der schwarzen Liste und ich auch. Deine Eltern würden nie die Freiga­ beerklärung unterschreiben. Wenn wir erst verheiratet sind, Jimmy und ich auch nicht. Sonst gibt es niemand, der dazu berechtigt wäre. Bei mir war die Situation wesentlich dra­ matischer. Wenn die Devil Riders nur zwei Minuten später gekommen wären, wäre ich Ge­ schichte und du könntest von mir nur noch Bilder ansehen.“


Sue nahm Eve in den Arm:


„Sieh uns an. Totgesagte leben länger. Wir sind beide schon mal dem Teufel aus der Brat­ pfanne gehüpft. Wir leben immer noch und sogar gut. Auf unseren Jimmy müssen wir auf­ passen. Bei ihm könnte ich mir vorstellen, dass manche lustige Witwe nach der Liebes­ nacht zur schwarzen Witwe wird und ihn als Morgengabe verspeist.“


Jimmy lächelte:


„Wenn mich jemand verspeisen darf, dann höchstens ihr beide. Ich denke, ihr habt mehr von mir, solange ich lebendig bin. Übrigens stand auch meine Schlachtfreigabe schon ein­ mal zur Disposition. Ich habe euch nie darüber erzählt, weil ich euch nicht beunruhigen wollte.“


„Du, Jimmy,“ drohte Eve. Und diese Drohung war nicht scherzhaft. „Liebende dürfen keine Geheimnisse vor einander haben.“


„Deshalb sollt ihr es auch heute wissen. Du, Sue, erinnerst dich doch noch an Marilyns plötzlichen Opfertod.“


„Es hat uns alle gewundert, dass sie ohne vorheriges Anzeichen die Freigabeerklärung un­ terschrieben hat.“

„Ich weiß, was wirklich geschah. Wir hatten die Schlachtung meiner Kusine gefilmt. Dann wollte Onkel Walter vor Marilyn angeben und zeigen, wie er schlachtet, wenn das Fernse­ hen nicht dabei ist. Wir mussten versprechen, die Kamera draußen zu lassen. Sie war neugierig wie eine Katze. Ich war ihr Mitarbeiter und musste sie unterstützen. Ich gab ihr zwei Minikameras und verdrahtete sie. Im Ü-Wagen konnte ich alles sehen, was sie filmte. Onkel Walter und seine Truppe standen den anderen, die wir schon gesehen haben, in nichts nach. Marilyn wurde dabei scharf wie Schifferscheiße. Als sie sich ihre Kleider vom Leib riss, entdeckte Walter die Kameras.


Du kannst es so oder so sehen. Es war klarer Wortbruch. Wir waren noch nicht im Sender, da hatte Onkel Walter schon mit Mr. Baxter telefoniert. Mein Onkel ist sonst kein Racheen­ gel. Ihr kennt ihn. Aber da war er so sauer, dass er Marilyns Freigabeerklärung forderte. Er manövrierte sie in ein gefährliches Spiel hinein. Er reizte sie mit ihrer journalistischen Neu­ gier. Du weißt es auch, Sue. Wenn du über die Verkehrsbetriebe berichtest, darfst du schon mal einen Bus fahren, oder wenn der Zirkus kommt, auf einem Kamel oder Elefan­ ten reiten. Onkel Walter bot Marilyn an, auszuprobieren, wie es ist, wenn man die Freiga­ beerklärung unterschreibt und dann lebendig aufgespießt wird. Marilyn war geil wie eine läufige Hündin. Für einen Fick mit Walter hätte sie alles getan. So unterschrieb sie ohne darüber nachzudenken, dass das Papier echt war. Sie sonderte ständig Saft ab. Auch dann noch, als der Spieß schon zwanzig Zentimeter in ihr steckte. Als sie merkte, dass es für sie ernst wurde, hatte sie noch drei Minuten zu leben.“


„Und warum hat dein Onkel dich nicht aufgespießt?“


„Ich glaube, der Hauptgrund war, dass er mein Onkel ist. Man tötet niemand, den man gern hat. Es sind die kleinen Erpressungen, über die er sich freut. Nichts ernstes oder bös­ artiges. Aber er kann die Medien sehr geschickt für sich nutzen. Für den Werbefilm, den wir im Sommer für ihn gedreht haben, habe ich keinen Cent bekommen. Damit musste ich mich freikaufen. Er hat es mir selbst angedroht. Wenn ich mir wieder was leiste, das ge­ gen unsere Abmachung ist, kennt er keine Verwandten mehr. Und ich glaube ihm.“


„Dann sind wir alle drei schon mal knapp der Bratpfanne entkommen.“


„Sag ich doch. Ruf deine Freundin an und teile ihr mit, dass wir kommen. Wenn immer zwei auf einen aufpassen, kann uns drei nichts geschehen.“


* * *


Wie geplant trafen sie am Abend bei den Camerons ein. Aus der Werbeabteilung hatten sie Geschenke mitgebracht.


Mr. Cameron war ein mittelgroßer Mann mit Brille, leicht untersetzt, Mitte der Fünfziger. Seine Frau war Ende vierzig oder Anfang fünfzig, etwas kleiner und ebenfalls untersetzt. Sie waren sehr freundlich und baten den Besuch herein. Jimmy überreichte die Geschen­ ke.


Hinter ihnen tauchte Lucy auf. Sie war, wie ihre Eltern, sonntäglich, beinahe festlich geklei­ det. Sue und Eve hatten immer gute und passende Klamotten an. Sie hatten für heute das ausgesucht, was man anzieht, wenn man bei Freunden eingeladen ist. Jimmy trug die Be­ rufskleidung der Kameraleute: schwarze Hose und schwarzer Pulli. Gegenüber den Ca­merons kamen sich alle drei under dressed vor. Die Mädchen begrüßten sich mit einer Umarmung und einem Kuss


„Du hättest uns sagen sollen, dass dies eine besondere Party ist. Dann hätten wir das passende Outfit gewählt,“ tadelte Eve vorwurfsvoll.


„Das ist schon okay. Ich freue mich, dass ihr da seid.“


„Was wird denn gefeiert?“


„Ich sagte doch am Telefon, dass das ein Schlachtfest wird. Die Einzelheiten erklärt euch Vater beim Dinner.“


„Ihr seid genau richtig,“ unterbrach die Mutter. „Das Essen ist soeben fertig. Setzen wir uns zu Tisch.“


Neben Lucy wohnte noch ihr Bruder Rick mit seiner schwangeren Freundin im gleichen Haus.


Sie nahmen am großen Esstisch Platz, als Mrs. Cameron Lucys Lieblingsspeise, Farmer steak von einem jungen Mann, hereinbrachte. Man unterhielt sich zunächst über allgemei­ nes. Mr. Cameron fragte Eve, wie es ihr ergangen ist, seit sie aus dem Viertel wegzog.


„Danke der Nachfrage, Mr. Cameron. Ich habe die Menschen gefunden, mit denen ich für den Rest meines Lebens zusammenleben möchte.“


„Dann brauche ich meinen Entschluss nicht bereuen, dass ich dich damals nicht ausge­ wählt hatte.“


„Das finde ich gar nicht nett von Ihnen, dass Sie mich schlachten wollten. Lucy hat mir die Geschichte erzählt. Ich habe Sie immer für einen seriösen und freundlichen Mann gehal­ ten.“


„Auch seriöse und freundliche Leute wollen mal gut essen, besonders an Feiertagen wie Thanksgiving. Ich hätte dich gerne geschlachtet und Mutter hätte dich mit Liebe zubereitet. Aber dein Vater war dagegen. Wir mussten dann jemand anders nehmen.“


„Lucy sagte, ihr hattet Howard.“


„Richtig! Howard Taylor, ich erinnere mich. Ich glaube, der Verlust war nicht sehr groß. Kaum einer mochte ihn. Dafür schmeckte sein Fleisch um so besser. Willst du es dir nicht doch noch mal überlegen. Eine Freigabeerklärung ist leicht auszufüllen. Du siehst so le­ cker aus.“


„Mr. Cameron,“ entgegnete Eve gereizt, „wenn Sie mich nur deshalb eingeladen haben, um mir dieses zweifelhafte Angebot zu unterbreiten, dann waren Ihre Bemühungen um­ sonst. Komm, wir gehen!“


„War doch nur Spaß,“ versuchte Mr. Cameron sie zu beruhigen. „Ich denke, du bist ein lus­ tiges Mädchen und verstehst Spaß.“„Nicht, wenn es dabei um mein Leben geht. Ich habe es im Sommer am Stausee gesehen. Da hätten Gangster um Haaresbreite meine Sue entführt. Ich bin vorläufig bedient.“


„Ich kann dich beruhigen. Ich habe bereits unseren Festtagsbraten. Dazu muss ich etwas ausholen.“


Er trank einen großen Schluck Weißwein, räusperte sich und fuhr fort:


„Ich habe jedes Jahr zu Thanksgiving junge Menschen aus der Nachbarschaft gekauft, ge­ schlachtet und gegessen. Letztes Jahr war ich knapp bei Kasse. Wichtige Renovierungen am Haus standen an. Ich hätte mein Konto überziehen müssen. Von der Bank hätte ich keine Probleme bekommen. Aber ich wollte nicht.


Da fiel mir ein, was Thanksgiving bedeutet. Wir danken Gott für die gute Ernte und den Er­ folg und geben anderen etwas von dem ab, womit wir beschenkt wurden. Es geht nicht darum, dass wir anonym etwas zu essen kaufen. Das machen wir fast jede Woche im klei­ nen bei Moore. Was macht das für einen Unterschied, ob ich für die Familie ein Steak oder für eine größere Party einen ganzen Menschen kaufe. Der Unterschied zu Thanksgiving liegt darin, dass ich etwas persönliches mit anderen teile. Das persönlichste, was ich zu bieten hatte, war mein Sohn Robin.


Dieses Jahr hätte es Jessica sein sollen. Dummerweise hatten wir nicht darüber gespro­ chen. So unterschrieb sie ihre Freigabeerklärung zum falschen Zeitpunkt. Glaube mir, Lucy, ich hätte dir gerne noch ein Jahr länger zu leben gegönnt. Aber du siehst ein, dass es keine Alternative gibt. Deinen Bruder Rick können wir nicht nehmen. Er wird bald Vater und will nächstes Jahr heiraten. Den Stammhalter schlachtet man nicht.“


Lucys Miene wurde noch deprimierter. Sie schluckte.


„Hilft es, wenn ich verspreche, dass ich auch nächstes Jahr schwanger werde.“


„Klares nein. Ich würde dich auch mit dickem Bauch schlachten. Es ist nun mal so be­ schlossen. Mein kleines Täubchen, ich will dich nicht unnötig leiden lassen. Je eher wir an­ fangen, desto schneller hast du es überstanden.


Jimmy, haben Sie Ihre Kamera dabei?“


„Ist draußen im Auto. Ich hole sie. Kannst du mir helfen, Eve?“


„Mr. Cameron ist ganz schön brutal“, stellte Eve fest, als sie den Kofferraum öffneten.


„Dabei ist er überzeugt, dass er richtig handelt. Ich habe das schon bei meiner Kusine ge­ sehen. Sie war bis zum Schluss dagegen, geschlachtet zu werden. Aber mein anderer On­ kel musste seinen Willen durchsetzen. Es gibt tausend Gründe für ein solches Handeln. Zum Beispiel Klammern: Die Kinder möchten ihre eigenen Wege gehen. Die Eltern kön­ nen nicht loslassen. Dann Angeberei: Er will was Besonderes auf den Tisch bringen. Ein gekaufter Junge genügt ihm nicht mehr. Es müssen seine eigenen Kinder sein. Oder ir­ gendwelche Minderwertigkeitskomplexe: Eine Rücknahme seines Entschlusses würde nach seiner Meinung einen Prestigeverlust bedeuten. Du hast es vorhin selbst gesehen. Er hat es immer noch nicht überwunden, dass damals dein Vater nein gesagt hat. Wenn er noch mal fragt, würde er endgültig sein Gesicht verlieren. Das ist der einzige Grund, war­ um er dich künftig in Ruhe lässt.“

„Die Mutter könnte wenigstens was unternehmen. Es müssen doch beide Eltern unter­ schreiben.“


„Frauen wie sie oder meine Tante sind noch in der Erziehung des 20. Jahrhunderts gefan­ gen. Der Mann ist das Oberhaupt der Familie und sagt, wo es lang geht. Die Frau nickt seine Entscheidung widerspruchslos ab.“


„Erwarte nicht, dass ich deine Entscheidungen alle abnicke, besonders solche mit einer derartigen Tragweite.“


„Das hoffe ich. Ich will eine gleichwertige Partnerin, keine Sklavin. Kannst du bitte die Ha­ logenlampe nehmen. Ich trage den Rest.“


In weniger als einer Minute waren Jimmy und Eve drehbereit.


* * *


Mr. Cameron holte ein Formular vom Wohnzimmerschrank:


„Sie haben vor einiger Zeit das Gesetz geändert. Ich habe es erst bemerkt, als die Prämie für Jessica überwiesen wurde. Wenn jemand die Freigabeerklärung für sich selbst aus­ stellt, bekommen die Begünstigten zweihundert Dollar mehr, als wenn sie die Verwandten unterschreiben. Lucy, jetzt kommt dein Auftritt.“


„Und wenn ich mich weigere?“


„Das ändert nichts an der Tatsache an sich. Dann unterschreiben deine Mutter und ich und bekommen zwei Scheine weniger. Wir können es auch auf die harte Tour machen. Aber ich denke, ein schöner und angenehmer Tod ist dir das wert.“


Lucy setzte sich, schniefte und unterschrieb. Die Einzelheiten hat ihr Vater schon vorher ausgefüllt.


„Das wär ’s dann. Ich schätzte, du willst noch mal leidenschaftlichen Sex mit uns genie­ ßen?“


„Es ist wohl eher so, dass ihr mit mir Sex wollt. Bevor ihr mich der Reihe nach brutal ver­ gewaltigt, spiele ich lieber mit. Daddy, du möchtest bestimmt der erste sein?“


„Du weißt, dass ich es immer genossen habe, mit dir zusammen zu sein. So möchte ich dich auch in Erinnerung behalten.“


Er knöpfte sich die Hose auf und begann, sich auszuziehen. Mutter und Schwägerin halfen Lucy beim Entkleiden.


Ein großer Meister der Erotik schien Mr. Cameron nicht zu sein. Das Vorspiel dauerte nur Sekunden. Ein Küsschen, dabei fuhr seine rechte Hand über den Busen und direkt zwi­ schen Lucys Beine. Im nächsten Augenblick legte er sie aufs Sofa und drang ein. An den Zuckungen im Gesicht der Freundin konnte Eve erkennen, dass Lucy weit entfernt war, es zu genießen.Mr. Cameron ackerte höchstens eine Minute, wobei er heftig keuchte. Da schob er ihr sei­ ne Stange in den Mund. Sie konnte gerade noch die Lippen um die Eichel schließen, schon kam es ihm.


Rick, seine Freundin und Mrs. Cameron hatten sich ebenfalls von den Textilien befreit. Sie brachten sich mit gegenseitigen Fummeln in Stimmung.


Kaum war der Vater fertig, da versenkte Rick seinen Pimmel in der Grotte seiner Schwes­ ter. Mutter und Freundin leckten dabei die Nippel. Auch seinen Schleim musste Lucy schlucken.


Man weiß es nicht. Wollte Lucy nur die Hinrichtung hinauszögern oder bekam sie wirklich Lust auf Sex. Sie fragte Sue:


„Hattest du mir nicht am Stausee eine heiße Liebesnacht versprochen? Jetzt ist die letzte Gelegenheit dazu. Kommt her ihr drei und zeigt mir, dass ihr mich gern habt!“


Lucy sah sehr sexy aus, wenn auch im Augenblick sehr unglücklich. Sue und Eve spra­ chen mit Jimmy mit den Augen. Er war feinfühlig genug, es zu verstehen:


„Jetzt zeigen wir den Stümpern mal, was wir drauf haben. Für Lucy soll ihr letzter Orgas­ mus der schönste ihres kurzen Lebens sein.“


Noch während sie sich gegenseitig auszogen, reizten und streichelten sie Lucy an allen Stellen, an denen es einer Frau besonders gut tut.


Freundin und Mutter mussten währenddessen ihre Männer mit Blasen wieder auf Touren bringen.


Sue und Eve hatten Lucy inzwischen schon mehrmals zum Orgasmus geleckt. Sie hatten lesbische neunundsechziger Stellungen eingenommen, bei denen Jimmy Sue oder Eve fickte. Lucy durfte seinen Spargel kosten. Auch dabei bildete sie mit Eve eine 69er mit Lucy oben. Eve führte Jimmys Stange so geil in die heiße Maus ein, dass Lucy es nicht mehr erwarten konnte und mit einem gewaltigen Orgasmus reagierte. Jimmy gönnte ihr eine kleine Erholungspause. Dann reizte er alle erogenen Zonen, die es in einer Scheide gibt. Lucy konnte sich nicht erinnern, dass ein Mann ihr Innerstes so aufgewühlt und sie dabei so glücklich gemacht hat. In ihren nächsten Orgasmus hinein verspritzte Jimmy sei­ nen Saft. Er hätte durchaus noch warten können. Doch er fühlte sich geil genug, um ohne Pause weitermachen zu können.


Sue kannte inzwischen Jimmys erotische Geheimnisse. Ein bisschen Kitzeln mit ihrer Zun­ genspitze an seinem Schließmuskel und schon versteifte sich sein Liebespfahl, dass es schmerzte. Diese harte Stange war bestens geeignet für Analsex. Sue hatte auch Lucys Arschloch entsprechend vorbereitet. Während Eve unten dafür sorgte, dass Lucy in Hoch­ stimmung blieb, schob Sue den Fickbolzen durch die enge Rosette. Lucy konnte sich nicht mehr beherrschen und pisste Eve ins Gesicht.


Es war weniger die Liebeskunst ihrer Frauen, schon eher das Schauspiel, welches unsere drei Freunde boten, das die Camerons wieder in Stimmung brachte. An Lucy konnten sie im Moment nicht ran. So vergnügten sie sich untereinander. Auch diese Frauen kamen zu einer neunundsechziger Stellung zusammen. Ihre Männer stießen sie in die Fotze. Als sie Jimmys Arschfick sahen, drangen sie auch in die hinteren Löcher ein.

Der Gruppensex im Kreis der Familie dauerte länger als die Einzelaktionen vorher mit Lucy. Kunststück, die Männer hatten schon einmal abgespritzt. Für den nächsten Schuss mussten sie entsprechend lang arbeiten. Doch waren sie immer noch schneller als Jimmy mit seinen Frauen und Lucy. Sie standen um die Gruppe herum und sahen zu, wie ein gu­ ter Lover zwei Lesben einschließlich ihrer Tochter befriedigt.


Endlich kam auch für Lucy der Punkt, wo sie nicht mehr konnte. Jimmy bereitete sich dar­ auf vor, ihren hinteren Kanal mit seinem Liebessaft zu füllen. Da bat Lucy:


„Komm in meinen Mund! Ich möchte dein Sperma kosten.“


Wer kann einer Todgeweihten den letzten Wunsch ausschlagen? Jimmy wechselte die Stellung und hielt ihr den Sahnespender, der eben noch in ihrem Hintern lustvolle Gefühle auslöste, vor die Nase. Lucy hatte anscheinend nicht oft die Möglichkeit, das Schwanzbla­ sen richtig zu lernen. Was ihr Vater und Bruder zeigten, war nicht sehr hilfreich. Ihre Freunde waren bestimmt auch nicht besser. So saugte Lucy und rieb mit geschlossenen Lippen auf seinem Schaft auf und ab.


Jimmy war in dem Stadium, wo er jederzeit los spritzen konnte. Sue und Eve kümmerten sich um Lucys erogene Zonen an ihrem Busen und Unterleib. Gemeinsam führten sie Lucy zum letzten Orgasmus ihres Lebens. Als es soweit war, öffnete Jimmy seine Schleu­ sen und servierte ihr seine Henkersmahlzeit.


Lucy war sehr erschöpft. Sie brauchte einige Minuten, bis Atmung und Kreislauf wieder auf normal arbeiteten. Nach dem eben genossenen Höhepunkt und den Glücksgefühlen, die dabei ausgelöst wurden, hatte sie keine Lust, gleich darauf zu sterben.


„Können wir nicht bis morgen warten?“ bat sie ihren Vater. „Meine Schwester hat nur eine Stunde gehangen und hat auch geschmeckt.“


„Sie wäre zarter gewesen, wenn sie richtig abgehangen hätte,“ warf ihre Mutter ein. „Zwei Tage sind das mindeste, wenn das Fleisch zart und schmackhaft sein soll. Am zweiten Tag liegst du in der Beize. Kind, ich habe dir das schon so oft gezeigt. Wann willst du es end­ lich lernen?“


„Außerdem ist es bei uns Tradition, dass zwei Tage vorher geschlachtet wird,“ fügte ihr Va­ ter hinzu.


„Oder wenigstens eine Stunde,“ versuchte Lucy Zeit zu schinden. „Sue könnte uns noch einen Film aus ihrer Serie zeigen.“


Sue hatte nicht daran gedacht. Aber Jimmy hatte einige Szenen zusammengeschnitten, die Lucy helfen konnten, mit ihrer lebensbedrohenden Situation leichter fertig zu werden. Er gab Rick die Scheibe, der sie in den Recorder steckte.


Der Film zeigte Aufnahmen aus schon gezeigten Folgen und neue, in denen sich die Schlachtopfer willig ihrem Metzger stellten. Auch Jessica auf dem Bratspieß wurde gezeigt und wie Lucy am nächsten Tag lachend deren Reste verspeiste. Die grausamen Szenen wurden weggelassen. Alles war voller Harmonie.Der Film erfüllte seinen Zweck. Lucy wurde ruhiger. Am Ende forderte Mr. Cameron un­ nachgiebig zur Tat auf.


„Ich möchte, dass es schnell geht und ich nichts spüre. Vater soll mir die Pistole hinters Ohr halten und abdrücken, wenn ich es nicht erwarte.“


„Das geht nicht,“ widersprach die Mutter. „Wir wollen doch deinen Kopf bei uns haben, wie den deines Bruders und deiner Schwester. Mit einem Loch sieht er nicht schön aus.“


„Rick soll mir einen kräftigen Schlag über dir Rübe geben. Ihr öffnet mir die Pulsadern und ich kann ausbluten, bevor ich wieder zu mir komme.“


„Hast du noch ein paar Vorschläge?“ brummte Mr. Cameron ärgerlich. „Was glaubst du, wozu ich das Beil und den Hackstock im Baumarkt gekauft habe.“


„Es heißt doch, dass man nach dem Enthaupten noch ein paar Minuten lebt. Ich möchte nicht sehen, wie ich am Boden liege und zucke, während das Blut aus meinem Hals schießt.“


„Dann mach die Augen zu. Eine Binde gibt es nicht. Wir Camerons haben dem Tod immer aufrecht ins Gesicht geschaut.“


Alle waren inzwischen aufgestanden. Mrs. Cameron hatte ein Seil geholt. Zu viert banden sie Lucy die Hände auf den Rücken. Dann führten sie ihr Opfer nach nebenan ins Schlachthaus.


* * *


Jimmy hatte neben der Kamera von CNT noch seine eigene dabei. Es gibt Situationen, die kann man nicht wiederholen. Will man eine Szene aus mehreren Blickwinkeln zeigen, muss man mit mehreren Kameras arbeiten. Jimmy hatte Eve gezeigt, wie seine Kamera funktioniert und auf was sie achten muss. Eve war eine gute Schülerin. Im Schlachthaus gab Jimmy kurze Anweisungen:


„Du konzentrierst dich zuerst auf Mr. Cameron. Schau, dass du ihn ganz im Bild hast. Wenn er die Axt hebt, gehst du mit. Die Axt muss voll im Bild sein. Dann folgst du ihr bis zum Hackstock. Zoom auf Lucys Kopf. Du bleibst beim Kopf, bis er am Boden liegt und sich nicht mehr bewegt. Du machst auf und zeigst Mr. Cameron. Zoome auf sein Gesicht, wenn er eine Erektion hat, auf seinen Ständer. Meinst du, du kriegst das hin?“


„Denke schon. Ist ja nicht das erste Mal.“


„Okay. Ich konzentriere mich auf Lucy.“


Mr. Cameron musste prahlen und zeigte stolz seine Neuerwerbung:


„Das ist ein ganz neues Design. Der Stiel ist aus Kunststoff. Dafür ist das Beil schlanker. Die Klinge ist 25 Zentimeter lang und fast gerade. Sie ist auch wesentlich dünner als frü­ her, so wie bei einem Messer. So kann das Beil leichter eindringen und muss die Wunde nicht auseinander drücken. Es wurde ein extra schwerer Stahl verwendet, Klinge spezi­ al-gehärteter Edelstahl, alles verchromt. Die ganze Kraft konzentriert sich auf die Schnei­ de. Die ist schärfer als eine Rasierklinge, ungefähr so, wie ein Skalpell. Durch den neuenKunststoffstiel lässt sich die Axt exakt führen. Ich habe die letzten Tage geübt. Ab dem zehnten Schlag ist keiner mehr daneben gegangen.


Der Hackstock ist aus einem neuen Kunststoff. Er lässt nur die Klinge einige Millimeter eindringen. Dabei macht er sie nicht stumpf, sondern schärft sie bei jedem Schlag nach. Die Poren sind so eng, dass weder Haut noch Haare durch die Klinge festgehalten werden können. So bleibt der Kopf nicht hängen und fällt sauber herunter. Das Ganze hat eine Stange Geld gekostet. Aber meine Tochter ist mir das wert.“


Der Hackstock war ein weißer Kunststoffblock, 60 Zentimeter hoch. Für Kopf, Brustbein und Schultern waren zwei Mulden ausgefräst. Dazwischen war ein gerader Steg, so breit, dass auch Menschen mit kurzem Hals darauf ihren Kopf verlieren können.


Mr. Cameron war so stolz, dass er gleich einen Probeschlag zeigte. Die Axt drang genau in der Mitte des Steges fünf Millimeter in den Kunststoff ein. Für Eve hatte das den Vorteil, dass sie von Mr. Cameron eine Probeaufnahme filmen konnte.


Schon als sie Lucy fesselten, zuckte das Glied von Rick. Als sie im Schlachthaus anka­ men, hatte er einen gewaltigen Ständer.


„So, Lucy, du kniest jetzt auf das Kissen und legst deinen Kopf in diese Mulde,“ gab ihr Va­ ter Anweisungen. „Hast du noch einen letzten Wunsch?“


„Lebt wohl! Ich liebe euch alle,“ seufzte sie.


„Wenn Lucy keinen Wunsch hat, ich schon,“ meldete sich Rick. „Ich möchte sie dabei fi­ cken.“


„Kann mich nicht Jimmy ficken?“ fragte sie unsicher.


„Geht leider nicht. Ich muss die Kamera bedienen.“


Ein mittelmäßiger Riemen ist immer noch besser als gar keiner.


„Na schön. Komm rein, Rick! Aber mit Gefühl. Wenn es mir kommt, kannst du zuschlagen, Daddy.“


Lucy kniete sich auf das Kissen. Sie sah ängstlich aus und schluckte. Abwartend sah sie zu ihrem Vater.


„Los, Kopf auf den Stock!“ kommandierte er.


Zögernd beugte sie sich vor und legte den Kopf auf den Hackstock. Sie versuchte mehrere Stellungen, drehte den Kopf, schob ihn vor und zurück. Dann hob sie ihn wieder und ging ganz zurück.


„Ich kann das nicht, Daddy. Wollen wir nicht doch etwas anderes machen.“


„Hab dich nicht so. Du könntest es schon längst hinter dir haben.“Mutter und Schwägerin unterstützten sie, indem sie sie packten und auf den Klotz drück­ ten. Kaum war sie in der richtigen Position, kniete Rick hinter ihr und drang in ihre Spalte ein.


Die Frauen hielten Lucy an den Oberarmen fest und drückten ihren Rücken nach unten und vorn, so dass der Kopf in der richtigen Position auf dem Klotz lag. Immer darauf bedacht, nicht selbst in den Gefahrenbereich der Axt zu kommen. Lucy versuchte an et­ was anderes zu denken und hielt ihre Augen geschlossen. Sie wehrte sich nicht mehr und wurde ruhiger. Nur Ricks Stöße schoben sie rhythmisch nach vorn. Mr. Cameron erkannte das Problem und gab Rick ein Zeichen, langsamer und vorsichtiger zu sein. Rick zog sich leicht zurück und fickte schnell. Dabei achtete er darauf, Lucys Arschbacken nicht zu be­ rühren.


Endlich lag sie ruhig und richtig. Mr. Cameron nahm Maß und hob die Axt. Lucy musste doch etwas gefühlt haben. Vielleicht hatte sie gehört, wie Mr. Cameron Luft holte. Sie öff­ nete die Augen und versuchte ihre Gedanken zu ordnen. Sie riss den Mund zu einem Schrei auf. Gleichzeitig wollte sie aufstehen und wegrennen. Da traf sie die Klinge im Na­ cken. Sie spürte einen harten Schlag, als ihre Stirn den gefliesten Boden berührte. Dann sah sie, wie sie sich Mutter und Schwägerin entwand, aufsprang und weglief. Sie schaffte drei Schritte. Sie stolperte und fiel hin. Bevor der Kopf abgetrennt wurde, hatte sie den Körper auf Weglaufen programmiert. Die Beine strampelten wild. Die Hände versuchten die Fesseln abzuschütteln. Der ganze Körper war in Aufruhr. Aus dem Hals schoss das Blut in hohen Fontänen.


„Ich wusste doch, dass Köpfen widerlich abstoßend ist. Das sieht alles so erbärmlich aus,“ dachte sie. „Ich glaube, ich muss kotzen.“ Im selben Augenblick wurde ihr bewusst, dass das nicht mehr möglich war. Dann war der Sauerstoff im Gehirn verbraucht.


Das Strampeln und Umsichschlagen ging in ein Zittern und Zucken über. Die Blutfontänen wurden zu einem Bach und zu einem Rinnsal. Nach zwei Minuten blieb Lucy ruhig liegen.


Eve hatte alles richtig gemacht und zoomte auf Mr. Camerons Schwanz. Wie Jimmy ver­ mutete, stand ein gewaltiger Ast ab. Auch Rick stand plötzlich mit erhobener Wurzel im Freien. Aber nicht lange. Beide Frauen knieten gegenüber vor dem Hackstock und hielten sich daran fest. Die Männer mussten von hinten in sie kommen.


Erst nach ihrem Orgasmus hatten sie Zeit, sich um Lucy zu kümmern. Mr. Cameron und sein Sohn legten Schlaufen um ihre Füße und hingen sie an zwei Haken auf. Mr. Cameron hatte Routine im Schlachten und öffnete mit einem raschen Schnitt ihren Bauch.


„So, das war ’s vorläufig,“ verkündete Mr. Cameron, als er seine Tochter ausgeweidet hat­ te. „Wir drehen die Klimaanlage auf Minimum. Dann kann sie aushängen. Am Mittwoch kommt sie in die Marinade. Lucy hat Sie bestimmt zum Essen eingeladen. Das Dinner gibt es abends um acht. Wenn Sie wollen, können Sie filmen, wie wir sie auf den Grill stecken. Versuchen Sie, dass Sie ab elf Uhr hier sind.“


„Danke, dass Sie uns eingeladen haben, und dass wir alles filmen dürfen,“ verabschiedete sich Sue als erste.


* * *


Als alle drei zuhause im Bett lagen, kuschelte sich Eve fest an Sue heran.

„Sagt mal, wie kommt es, dass die Schlachtopfer so gut gelaunt sind, wenn es ihnen an den Kragen geht. Ich meine, die einzige, die ich bisher gesehen habe und die sich freiwillig aufspießen ließ, war Wendy Carrington.“


„Das liegt an unserem Auftrag. Wir haben hier nicht einen Schulaufsatz abzuliefern. Unse­ re Aufgabe heißt nicht „so genau wie möglich eine Abhandlung zu filmen“. Wir sollen eine Botschaft rüber bringen. Die Botschaft lautet: „Es ist nicht schmerzhaft aber ehrenvoll, ge­ schlachtet zu werden.“ Dass dabei unser Sponsor Walter Moore positiv herausgestellt wird, ist durchaus gewollt. Gleichzeitig werden Hinterhofschlachtungen und solche Gangs­ ter, wie du-weißt-schon-wer, in ihrer entwürdigenden Scheußlichkeit gezeigt.“


„Was ich meine, ist, dass sich auch die freuten, die gar keinen Grund dazu hatten. Jimmy, du sagtest, deine Kusine hätte sich gewehrt, als sie ihr Vater zu Walter brachte. Im Film sah es eher aus, als ob sie mit ihrem Liebhaber ins Bett ging, als sie auf die Guillotine stieg.“


Jimmy war der Techniker:


„Ich habe dich schon so oft gefilmt, dass ich von dir einen abendfüllenden Spielfilm ablie­ fern könnte, ohne dass du dabei bist. Nicht einmal Schätzchen würde etwas merken. Ich habe dich von allen Seiten und mit vielen Bewegungsabläufen im Kasten. Das Schöne ist, du bist, so oft ich es brauche, auch nackt.“


„Du alter Perverser, ich hasse dich.“


„Das kannst du später. Hör mir zuerst zu, wenn du was lernen willst. Ich kann dich auch wieder anziehen. Im Computer ist ein ganzes Warenhaus mit Kleidern, vom Stringtanga bis zum Wintermantel. Wenn es etwas ausgefallenes sein soll, brauche ich es nur von vorn und hinten fotografieren und einscannen. Der entscheidende Vorteil, wenn du nackt bist ist, dass der Computer exakt deine Maße kennt. Ich lege dein Brautkleid neben deinen aufregenden Körper im Cyberspace und das Programm zieht es dir an.“


Er küsste zart ihre Brustwarze.


„Dann ziehst du es mir wieder aus und geilst dich an meiner Nacktheit auf. Ich kenn' dich.“


„Zum Aufgeilen brauchen wir keinen Computer. Du regst mich immer an.“


„Du Schmeichler, dir kann man einfach nicht böse sein. Erzähl weiter! Wie kommt es, dass sich die Mädchen lachend schlachten lassen?“


„Ich habe auch ein Bewegungsprogramm. Anfangs des Jahrhunderts haben sie Program­ me entwickelt, bei denen Dinosaurier zum Leben erweckt wurden, oder so Animations­ streifen. Inzwischen sind die Programme so ausgereift, dass ich am Computer praktisch alles machen kann, was ich will: laufen, stehen, sitzen, masturbieren oder den Kopf ab­ schlagen. Du wirst im Zeitraffer schwanger und bekommst Kinder, wenn es sein muss im Minutentakt. Du kannst dabei jedes Detail einzeln betrachten.“


„Ich habe schon immer gewusst, dass du nicht ganz dicht bist. Jimmy Markowich vermehrt sich mit Hilfe eines Computers.“„Ich ziehe die natürliche Methode vor, macht wesentlich mehr Spaß. Ich habe deine Stim­ me in unterschiedlichen Tonlagen und Launen, von lachen bis kreischen. Ich gebe einen Text ein und du sagst ihn, natürlich lippensynchron.“


„Das ist dann aber keine Dokumentation mehr von der Wirklichkeit.“


„Stimmt. Schätzchen hat es bereits gesagt. Es soll kein dokumentarischer Bericht sein. Wir haben eine Mission zu erfüllen. Wir leisten durch unsere Serie eine Art Lebenshilfe. Es hilft den Schlachtopfern selbst. Lucy hätte sich nicht freiwillig, wenn auch zögerlich, auf den Block gelegt, wenn sie statt den bearbeiteten Bildern den echten Film gesehen hätte. Den Angehörigen hilft es auch. Sie haben ein Mitglied der Familie verloren, noch dazu durch eigene Entscheidung und eigenes Handeln. Es ist Schmerz und Trauer, auch wenn sie sich einreden, sie würden mit dem anderen eins, wenn sie ihn essen. Da zeigen wir ih­nen, dass es für das Opfer einfach war, sich schlachten zu lassen. Mit leichtem Fußsprin­gen sie auf das Schafott und lassen sich den Kopf abschlagen. Das beruhigt die Angehöri­gen.


Nimm den entgegengesetzten Fall. Was glaubst du, wie viele ihre Freigabeerklärung zu­ rückziehen, wenn sie sehen, wie es beispielsweise die Millers, die Classmans oder andere brutale Typen machen. Wir würden mit unserem Bericht eine Protestwelle auslösen. Im schlimmsten Fall würde das Gesetz gekippt und du würdest nie wieder ein Menschensteak braten können.“


„Da hast du wahrscheinlich recht. Wir haben ja schon ziemlich harte Sachen gesehen. Ich kann mir vorstellen, dass es noch viel abartigere Typen gibt.“


„Andererseits müssen die Opfer leiden. Erinnere dich, was Onkel Walter, Audrey oder die Wissenschaftler übereinstimmend gesagt haben. Ohne Angst keine Qualität. Erinnere dich an Wendy!“


„Dann würde mich noch interessieren, wie du das machst mit dem Computerprogramm und so.“


„Das ist relativ einfach. Frag mich morgen im Sender danach. Da kann ich dir zeigen, wie das Original aussieht und was ich mache, bis es sendereif ist.“


„Was sagen eigentlich die überlebenden Verwandten dazu? Ich meine deinen Onkel Geor­ ge mit Sandy oder jetzt die Camerons. Die sehen doch, dass der Film, ich will nicht sagen gefälscht, zumindest bearbeitet wurde.“


„Die sagen gar nichts. Sie kommen dabei besser weg als in Wirklichkeit. Das akzeptieren sie. Mich hat noch nie jemand darauf angesprochen.“


* * *


An Thanksgiving um halb elf waren die drei wieder bei den Camerons.


„Schön, dass Sie hier sind,“ begrüßte sie Mrs. Cameron. „Dann können wir gleich anfan­ gen.“


Sie gingen ins Schlachthaus. Lucy lag in einer Badewanne in einer rotbraunen Brühe. Zwiebeln, Paprikaschoten und anderes Gemüse schwammen darin.

Mr. und Mrs. Cameron hoben Lucy aus der Wanne und legten sie auf einen Arbeitstisch. Ihre Haut hatte eine Bräune angenommen, als wäre sie im Urlaub gewesen. Mrs. Came­ ron würzte Lucy und strich sie noch mal mit der Barbecuesoße ein. Mr. Cameron bohrte den Grillspieß durch ihren Körper. Gemeinsam trugen sie ihre Tochter in die große Halle, wo der Elektrogrill aufgebaut war. Der Temperaturregler stand auf Maximum. Sofort be­ gann sich Lucy zu drehen.


„Damit sich die Poren schließen und der Saft im Fleisch bleibt,“ erklärte Mrs. Cameron. „Nach fünf Minuten drehen wir die Hitze ganz herunter, dass sie nur noch leicht brutzelt. Da kann sie dann sechs Stunden braten.“


Sue und Eve kannten sich mit Kochen aus und hätten es auch so gewusst


Im Wohnzimmer konnte eine Wand beiseite geschoben werden. Mit dem hinteren Zimmer war es dann über hundert Quadratmeter groß. Sechs Tische für je zehn Personen waren aufgestellt.


„Wir sind eine große Familie,“ kam Mr. Cameron Sues Frage zuvor. „Unsere beider Eltern leben noch. Ich habe zwei Brüder und drei Schwestern, meine Frau auch zwei Brüder, da­ für nur eine Schwester, alle verheiratet mit durchschnittlich vier Kinder. Wir haben das größte Haus. Deshalb kommen alle zu uns zum Feiern. Mir macht es nichts aus. Ich habe gern viele Leute um mich.“


Rick und seine Freundin hatten offenbar länger geschlafen. Sie sahen aus, als ob sie so­ eben mit der Morgentoilette fertig waren, als sie zur Tür herein kamen.


„Ihr hättet ruhig warten können. Ich habe doch gesagt, dass ich helfen werde.“


Sue fragte gleich Rick:


„Wie fühlst du dich, wenn du deine Schwester auf dem Grill siehst?“


„Ich habe Lucy zu ihren Lebzeiten geliebt, wie man eine Schwester liebt. Ich liebe sie als Barbecue und werde mich mit ihr vereinen. Ihr Tod war ehrenvoll. Ich werde sie mit Ge­ nuss essen.“


„Das kannst du auch,“ sagte seine Mutter mit Stolz. Sie drehte den Temperaturregler auf neunzig Grad und hielt den Spieß an. Aus Lucys Unterleib schnitt sie ein Stück Fleisch. Das teilte sie in sieben Bissen. Sie reichte jedem ein Stück zu kosten.


„Lucy ist so zart, die könnt ihr sogar roh essen.“


Auch Sue, Eve und Jimmy probierten. Es war tatsächlich sehr zart, weich und saftig. Es schmeckte ähnlich wie roher Schinken. Dann war da noch eine Schärfe, die von Curry und Paprika kam. Wenn man großen Hunger gehabt hätte, hätte man sie tatsächlich roh essen können. Sue und Eve waren sich einig, dass sie gegrillt noch wesentlich besser schmeckt. Sie bekamen Appetit auf Lucy und ein leichtes Kribbeln im Unterleib.


Die Männer setzten sich neben den Grill. Mit einem Bier in der Hand unterhielten sie sich über Stammtischthemen. Dabei sahen sie Lucy beim Grillen zu. Mr. Cameron bestrich den Braten alle paar Minuten mit der Barbecuesoße.

Die Frauen unterhielten sich in der Küche. Auch ihre Gespräche drehten sich über allge­ meine Fragen. Mrs. Cameron bereitete das Mittagessen zu. Sie hatte das meiste schon vorbereitet. Lucys Leber war schnell fertig. In einer halben Stunde konnte Mrs. Cameron zu Tisch bitten.


Zuhause hatten Sue und die ihren selten Innereien. So freuten sie sich über die Abwechs­lung auf ihrem Speisezettel. Sie ließen sich Lucys Leber schmecken und lobten Mrs. Ca­meron für ihre Kochkünste.


„Das ist doch nichts besonderes. Sie dürfen die Leber nur leicht dünsten, sonst wird sie hart. Salzen erst zum Schluss.“


Die meisten Arbeiten waren erledigt. Mrs. Cameron holte noch die Köpfe ihrer Kinder und stellte sie auf eine Art Altar, Lucys Kopf in die Mitte. Ihr Kopf zeigte noch den Schrecken der Hinrichtung. Augen und Mund waren weit aufgerissen. Mrs. Cameron versuchte, den Mund zu schließen und die Augenlider enger zu ziehen. Es gelang ihr auch leidlich. Lucy hatte keinen so strahlend fröhlichen Gesichtsausdruck wie Robin und Jessica. Immerhin sah sie nur überrascht und nicht mehr ängstlich aus.


Seit das Schlachten von Menschen erlaubt ist, hat sich ein neuer Handwerkszweig eta­ bliert, das Präparieren von Menschenköpfen. Da der Kopf ein wesentliches Identitätsmerk­mal aber kulinarisch unbedeutend ist, werden die Köpfe von Schlachtopfern immer weni­ ger beerdigt, sondern in einem Schrein oder über dem Kamin aufgestellt. Gute Kopfpräpa­ratoren können auf den Kopf jede Stimmung zaubern, die der Kunde wünscht. Die Augen­farbe entspricht der des lebenden Musters. Die Köpfe werden mit Chemikalien präpariert, die sie angeblich mehrere hundert Jahre haltbar machen, unbeeinflusst von Temperatur, Luftfeuchtigkeit oder sonstigen Einwirkungen. Leider sind die längsten Erfahrungen erst fünfzehn Jahre alt.


Die Köpfe ruhen im einfachen Fall auf Metallplatten. Sie können auch ihr eigenes Denkmal auf einer meterhohen Marmorsäule sein. Die steht dann oft an einem repräsentativen Ort oder in einer Art Hall of Fame. Die Camerons hatten sich für einen quadratischen Metallso­ckel mit einer dreißig Zentimeter hohen und zehn Zentimeter dicken Metallsäule entschie­ den. Sie sammeln nur die Köpfe der eigenen Angehörigen. Es gibt Zeitgenossen, die von jedem Menschen, den sie schlachten, den Kopf ihrer Trophäensammlung hinzufügen. An­ dere, die ihre Angehörigen zum Schlachten freigeben, fordern manchmal anschließend den Kopf zurück. In der Regel bekommen sie ihn auch. Einen Rechtsanspruch haben sie nur, wenn die Rückgabe im Kaufvertrag festgehalten ist.


Nach und nach trafen die anderen Gäste ein. Zur Unterhaltung zeigte Jimmy Filme von Jessicas und Lucys Schlachtung und einen Zusammenschnitt der Fernsehserien. Eve konnte Jimmys Aussage bestätigen. Die Camerons kritisierten mit keiner Silbe, dass Lucys Tötung nur gekürzt wiedergegeben wurde:


Der Film zeigte Lucys Unterschrift. Dann stand sie auf und hatte mit jedem Sex. Die Sze­nen von Lucy mit ihrem Vater und Bruder wurden so mit jenen von Sue, Eve und Jimmy gemischt, dass man meinen konnte, den größten Spaß hätte sie mit ihrer Familie gehabt. Nach dem Orgasmus stand sie auf und ging direkt auf den Hackstock zu. Sie kniete sich nieder und beugte sich über den Klotz. Dabei bat sie Mutter und Schwägerin, sie festzu­halten, bis der Kopf ab ist. Jimmy zeigte den abgeschlagenen Kopf nur undeutlich von hin­ ten. Dabei hatte sich Eve mit der Aufnahme so viel Mühe gegeben. Auch die Blutfontänenwurden nicht gezeigt, ebenso wenig die starken Zuckungen. Nur ein bisschen Zittern und der Rest Blut, der aus ihrem Hals floss, konnten die Zuschauer sehen.


Alle bestätigten den Eltern, dass Lucy einen schönen Tod gehabt hatte.


Der Duft von Barbecue erfüllte den Raum und wirkte appetitanregend. Endlich war Lucy durch und konnte angeschnitten werden. Das war die Aufgabe des Hausherrn. Mit Rick nahm er den Spieß vom Grill und legte in auf den Tisch daneben. Die zehn Minuten, die der Braten noch ruhen musste, überbrückte man mit dem Tischgebet. Der Hausherr dank­ te Gott für die leckere Speise. Die Mutter bat Lucy im Himmel für ihren Beistand und Se­ gen. Dabei dankte sie ihr, dass sie durch ihr selbstloses Opfer dieses Festmahl ermöglicht hat.


Jeder ließ sich das Fleisch schmecken. Alle wurden satt. Eve, Sue und Jimmy waren sich einig, dass Lucy sehr gut schmeckte. Ihr Fleisch war so zart, dass man es mit der Gabel allein zerteilen konnte. Es hatte den Geschmack eines unbekümmerten, jungen Men­schen. Im Hintergrund war das Feuer einer leidenschaftlichen Frau zu spüren. Die Soße und die Beilagen stimmten in die Komposition ein, ohne jemals dem Hauptgang die Domi­nanz streitig zu machen.


Nach dem Dessert, einem Schokopudding, verließen die Kinder die Tafel um sich je nach Alter zu vergnügen.


Als das letzte Kind gegangen war, begann Mr. Cameron:


„Hört mal her! Vater hat euch was zu sagen.“


Mr. Cameron senior räusperte sich:


„Ja, also. Wir haben schon vor einiger Zeit darüber gesprochen. Ich wusste Bescheid, dass Lucy geschlachtet wurde. Ich wusste auch, dass es eigentlich Jessica treffen sollte. Aber das hätte die ganze Sache nur um ein Jahr verschoben. Richard hat nun keine Kin­ der mehr, die er für euch opfern kann. Sein Stammhalter ist schon selbst in der Lage, Kin­ der zu produzieren, wie ihr alle seht.


Wir wollen nächstes Jahr wieder zusammenkommen und Thanksgiving feiern. Und wir wollen wieder einen so guten Braten verzehren, wie uns Daisy serviert hat. Ich habe nun folgenden Vorschlag: Richard hat für euch immer das Festessen ausgerichtet. Wie wäre es, wenn ab dem nächsten Jahr einer von euch den Braten liefert? Ich denke mir, wir neh­men immer den Ältesten, wobei wir die Erstgeborenen, ob Junge oder Mädchen ausklam­mern. Jeder will schließlich einen Erben, so wie Rick. Aber das zweitälteste Kind können wir schlachten. Wenn wir beim jüngsten anfangen, wachsen uns die älteren weg. So ha­ ben wir jedes Jahr einen Jungen oder ein Mädchen von etwa achtzehn Jahren. Da stimmt die Größe und die Fleischqualität.“


Der Vater von Mrs. Cameron unterbrach:


„Ich war bei dem Gespräch auch dabei. Und ich schließe mich für meinen Teil meinem Schwager an. Auch die Huttons sollten abwechselnd mit den Camerons zu Thanksgiving einen Braten liefern.“


Die Frau von Mr. Camerons Bruder Stuart meldete sich:

„Das ist genau das, was wir sagten, als wir erfuhren, dass Lucy heuer dran ist. Stu, habe ich gesagt, Stu, was hältst du davon, wenn wir nächstes Jahr unseren Sohn Michel schlachten? Das Problem ist nur der Platz. Ihr wisst, wir leben zur Miete.“


„Das ist kein Problem. Ihr kommt zu uns. Wir haben alles, was man für ein schönes Fest braucht.“


Großvater meldete sich noch mal:


„Dann darf ich das als Zustimmung auffassen. Wir treffen uns wieder bei Richard und schlachten Stuarts Sohn Michel. Damit können wir zum gemütlichen Teil übergehen. Daisy, ich hätte wieder mal Lust auf dich. Meinst du, du könntest einem alten Mann einen kleinen Gefallen tun?“


Das war offensichtlich das Signal zum allgemeinen Gruppensex. Sue, Eve und Jimmy hat­ ten keine Lust auf eine Massenorgie mit ihnen unbekannten Leuten.


„Wir wollen bei einer privaten Party nicht mehr als nötig stören. Vielen Dank, dass Sie uns zusehen ließen. Und Mrs. Cameron, Ihr Braten hat eine Auszeichnung verdient. Ich koche selber gern, aber ich habe noch nie ein so gutes Barbecue gegessen. Sie müssen mir ihre Geheimnisse verraten.“


* * *


Lucys Fleisch wirkte schon bei den Camerons anregend. Bei der Heimfahrt fingerten unse­re drei aneinander herum. Zuhause konnten sie sich nicht mehr beherrschen und fielen über einander her. Erst nach dem zweiten Orgasmus fanden sie den Weg ins Schlafzim­mer.


In einer Pause überlegte Eve:


„Wendy hat sich schlachten lassen. Die hat nicht so gut geschmeckt und hat mich auch nicht so erregt. Lucy hat sich schlachten lassen. Sie schmeckte himmlisch und ich bin geil wie noch nie. Liegt es an der Zubereitung?“


„Das sicher auch,“ wusste Jimmy. „Man isst gutes Essen lieber als irgend eine Pampe. Das wirkt sich auch auf die Stimmung aus. Onkel Walter hat es mir bei Marilyn erklärt. Lucy war geil. Sie hat sich selbst unter dem Beil von ihrem Bruder ficken lassen. Sie hat sich eigentlich jemand anderen ausgesucht. Wen, weiß ich jetzt nicht mehr.“


„Ha-ha,“ kam es von beiden Frauen gleichzeitig.


„Auf jeden Fall war sie so geil, dass sie willig ihren Hintern hinhielt. Ich glaube nicht, dass ihr in dieser Situation dazu fähig gewesen wärt. Die Hormone sprudelten nur so. Ihr Tod kam vor dem Orgasmus. Somit konnte sie die Hormone nicht mehr abbauen. Sie blieben im Fleisch und wir haben sie aufgenommen.


Das zweite ist die Angst. Sie hatte schon Angst. Sogar so viel, dass sie beinahe geschis­ sen hätte. Ihr habt doch gesehen, wie sie gezaudert hat, als sie den Kopf auf den Hack­ stock legen sollte. Ich schätze mal, sie hatte vor dem Vater mehr Angst als vor dem Tod. Ich frage dich, kannst du dir vorstellen, dir hätte Mr. Cameron den Kopf abgeschlagen?“

„Ich mag mir das gar nicht vorstellen. Sonst bin ich ab sofort kein fröhliches Mädchen mehr.“


„Wie viel Angst musst du dann vor deinem eigenen Vater haben, dass du dich freiwillig schlachten lässt“.


„Jetzt kapiere ich. Mrs. Camerons Marinade und Kochkünste sind vielleicht nur der halbe Erfolg.“


„Ich hätte wieder Lust, Lucys Hormone abzubauen,“ warf Sue ein. Meint ihr beide, ihr könnt mir zu einem runden, satten Orgasmus verhelfen, so richtig schön zum Einschla­fen?“



© Fickonius: 2006 überarbeitet 2020




Das war eine weitere Geschichte von Fickonius aus seinem Roman „Barbecue“. Mehr
Fol­gen gibt ’s hier leider nicht mehr. Aber ich kann euch trösten. Wenn alles klappt, kann ich euch mit einer Überraschung erfreuen. Schaut mal auf www.fantasiegeschichten.com/. Dort erscheint demnächst meine neue Seite. Hier findet ihr alles gebündelt, was ich euch auf den anderen Internetseiten bieten kann. Ihr könnt meine Einträge vom Blog, die bei den Patreons, Insta & Co. und ein kleines bisschen mehr ;) anschauen und kaufen, teilweise natürlich auch kostenlos und frei ver­fügbar.